* l o s t

ich verschlafe den tag - oder möchte ihm einfach nicht in die kalten, eisblauen augen blicken. weil man das in dieser gesellschaft ja nicht macht, den ganzen tag schlafen, sitzt irgendwann mein vater am bett, redet über belangloses und hindert mich daran, weiterzuträumen.
er fordert mich bestimmt schon zum achten mal auf, mit in die küche zu gehen weil es jetzt mittagessen gibt. aha. interessiert mich nicht.
ich wandle hinter ihm her, in shorts und tshirt. meine mutter setzt wie jeden tag ihren sowas macht man aber nicht blick auf und macht ihrem unverständnis lauter luft, als mein subwoofer überhaupt kann. bravo, das macht spaß, sich jeden tag so anscheißen zu lassen. ich habe nicht mal gemerkt, dass die heizung nicht geht, wie sie behauptet hat und glaube es immer noch nicht. mir ist nicht warm und nicht kalt, fühle einfach nur leere.
mein tag besteht aus to-do listen schreiben, die ich eh nie erledigen werde und stumpfem auf den bildschirm starren. was soll ich tun? du bist weg, hier gibt es nichts mehr für mich.
es verdunkelt sich langsam alles um mich und ich krieche wieder in mein bett, das mit allen möglichen sachen bedeckt ist. egal. alles egal..
der geräuschpegel um mich herum sinkt, in mir vernebelt sich alles, wie vor meinem fenster und alles wird zu einem brummenden geräuschbrei, in dem sich nichts mehr definieren lässt.
eine träne rollt über mein gesicht und ich höre, wie sie auf dem kissen auftropft. komisch, denn eigentlich ist mir wirklich alles egal geworden. du hast mit deiner kälte jegliche farben aus meinem leben gerissen und auch alle emotionen mitgenommen. schreibblockade, und ich weiß nicht wieso..